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Besen, Besen seids gewesen …

Manchmal grenzt es schon an Zauberei, was unsere Mühlenhelfer so schaffen! Zauberlehrlinge sind das schon lange nicht mehr, nein eher ausgewachsene Meister Ihres Fachs – des Mühlenputzes nämlich! Es gibt ja keinen offiziellen Ausbildungsgang zur Mühlenhelferin oder zum Mühlenhelfer und doch gibt es ein ganz famoses Lern- und Lehrsystem an der Wassermühle Karoxbostel.
Die vielen Fachleute aus Handwerk, Dienstleistung und sonstigen Berufsfeldern geben nämlich sehr freimütig Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten untereinander weiter. Da lernt quasi jeder von jedem etwas und der persönliche Erfahrungsgewinn am Ende eines Mühlenputzes ist oft beträchtlich! Und da das alles sehr uneigennützig geschieht und unsere Arbeit im Dienst der Sache und der Gemeinschaft steht, kommt oft mehr dabei heraus als man erstmal so erwarten würde. Da ist das Ganze dann nicht nur sprichwörtlich viel mehr als die Summe seiner Einzelteile! Auch unser jüngster Mühlenhelfer hatte heute übrigens eine Lerneinheit – das hat er natürlich praktisch bei jedem Mühlenputz, denn es gibt wirklich unendlich viel zu entdecken für kleine Jungs und Mädchen an unserer Wassermühle! Heute stand die Handhabung des Hammers auf dem Programm und erste angeleitete Versuche einen Nagel ins Holz zu schlagen.
Aber zurück zu den Besen. An diesem Wochenende waren, glaube ich, wirklich alle Besen und Schaufeln im Einsatz – vieles war zu fegen, zu putzen und für das kommende Wochenende vorzubereiten. Da erwarten wir bekanntermaßen hohen Besuch aus dem Denkmalschutz. Am Ende des Tages konnten die „Mühlenputz-Zauberer“ mal wieder sehr zufrieden mit dem geleisteten sein. Unsere Mühle machte jedenfalls einen sehr aufgeräumten Eindruck!
„Unter Tage“ – also im Keller der Sägerei – wurde weiter an der Drainage des feuchten Gewölbes gearbeitet, auch das übrigens ganz erfolgreich. Am kommenden Sonnabend sollte dort keiner mehr nasse Füße bekommen, denn die Tauchpumpe hat Ihren Probebetrieb erfolgreich aufgenommen. Was nun noch fehlt, ist die Drainage außen am Gebäude.
Selbstverständlich wurde auch heute wieder am Sägegatter gearbeitet und es wurden zahlreiche neue Glasscheiben in die Fenster der Sägerei eingesetzt.
Die gute Stube sieht mittlerweile auch wirklich wie eine „gute Stube“ aus, nur noch kleine Ausbesserungsarbeiten an den Wänden sind nötig, und sogar die Gardinen sind wieder an den Gardinenbrettern befestigt!
Dann wurden noch mit Hilfe des Radladers unsere Feldsteine umgelagert. (Übrigens ist das immer häufiger der Volvo, den unser Mühlenhelfer und Sponsor Wilfried Koppermann zur Verfügung stellt, und nicht mehr der gute alte Atlas! „Ein technischer Quantensprung“, erklärt die Fahrerin, die sich seit Jahr und Tag mit dem etwas betagten Radlader abgemüht hat. Aber wer den fahren kann, der kann jeden Radlader fahren, raunt man sich in Radladerfahrer/Innen Kreisen zu!) Erinnern Sie sich eigentlich noch an die Legende mit den weiblichen Radladerfahrerinnen in Karoxbostel aus den ersten Jahren des Mühlenputzes …? Ich glaube ich muss der Geschichte nochmal auf den Grund gehen! Das können Sie hier im Mühlen-Tagebuch alles nachlesen!
Aber ich schweife ab … Das Wetter war bestens und auch unser Mittagsbüffet war mal wieder sehr ausladend und am Nachmittag war auch dieser Mühlenputz beendet – wie schon erwähnt, grenzte das geleistete Pensum fast an Zauberei! In diesem Sinne: „In die Ecke,
Besen, Besen! Seids gewesen. Denn als Geister ruft euch nur zu diesem Zwecke, erst hervor der alte Meister.“
Ob wir die Geister am kommenden Wochenende anrufen oder ob am Sonnabend wieder das ganz besondere Mühlenputz-Teamwork stattfindet, das können Sie sich gern selber anschauen! Mühlenputz ist wieder am 18.04. von 10 – 13 Uhr – aber nur son büschen! Hauptsächlich steht der Besuch des Landesamtes für Denkmalpflege, inklusive Begleitung von Landrat Rainer Rempe und MDB Svenja Stadler auf dem Programm!
Und am Freitag, den 17. April, gibt es eine Lesung von Anne Siegel, die aus ihrem Roman „Nordbräute“ vorlesen wird.