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Hoher Besuch an der Wassermühle

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt überreichte Anerkennungsurkunde
Die Wassermühle Karoxbostel ist als landesweit 60. „außerschulischer Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) vom Land Niedersachsen anerkannt worden. Die zuständige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) überreichte jetzt das entsprechende Zertifikat und ein passendes Schild an die Vorsitzende des Vereins Wassermühle Karoxbostel, Emily Weede.
„In Karoxbostel können Kinder die Natur ganz anschaulich erleben, sie können vom Kleinen auf größere Zusammenhänge schließen. Hier findet kein Lernen mit dem erhobenen Zeigefinger statt, sondern die Kinder lernen durch eigene Erfahrungen“, sagte die Ministerin in ihrer Rede vor zahlreichen Mitgliedern des Mühlenvereins, darunter die Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler, die Vorsitzende des Seevetaler Gemeinderats, Angelika Tumuschat-Bruhn, und Bürgermeisterin Martina Oertzen. Zu den Gästen gehörten neben einigen Mitarbeitern der Landesschulbehörde auch der Leiter der Hittfelder Grundschule, Jens Willmann, der Geschäftsführer der Flusslandschaft Elbe GmbH, Jens Kowald, und die Regionalmanagerin der Leader Region „Achtern Elbe-Diek“, Annika Lacours. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt wies darauf hin, dass sich „Nachhaltigkeit“ vom reinen Umweltbegriff zu einem globalen Leitbild für das 21. Jahrhundert weiter entwickelt hat. Der Kerngedanke: Auf lange Sicht dürfen wir nicht auf Kosten der Menschen in anderen Regionen der Erde oder zukünftiger Generationen leben. „Durch eine Bildung für nachhaltige Entwicklung sollen junge Menschen zu verantwortungsvollem und zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt werden“, betonte die Ministerin.
„Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung“, sagte Emily Weede. „Wir hatten kaum noch mit einer positiven Entscheidung auf unsere Bewerbung gerechnet; umso mehr haben wir uns gefreut, als der Anruf aus dem Kultusministerium kam“, sagte die Vorsitzende des Mühlenvereins. Die Anerkennung als außerschulischer Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sei für den Verein enorm wichtig: „Damit ist klar: Wir sind nicht nur ein reiner Denkmalverein, sondern ein lebendiger Ort der Begegnung, an dem sich Menschen aller Altersgruppen mit oder ohne Handicap treffen und austauschen – und wo alle auch etwas lernen können.“ Emily Weede erinnerte an den Zustand der Mühle vor fünf Jahren: „Damals waren die Gebäude fast nur noch Ruinen. Kaum jemand hätte sich vorstellen können, dass wir hier Umwelt- und Naturprojekte für Kinder anbieten können“, sagte die Vorsitzende.
„Wir freuen uns über diese besondere Anerkennung für unsere Wassermühle“, sagte die Bürgermeisterin der Gemeinde Seevetal, Martina Oertzen. „Es ist einfach toll, was hier an der Mühle alles gemacht wird und welche Möglichkeiten es gibt“, lobte die Bürgermeisterin. Sie erinnerte an die verschiedenen Projekte, durch die Kinder und Jugendliche an der Wassermühle an Umweltthemen herangeführt werden. Das Angebot reiche vom Nistkastenbau, über Abenteuerwochenenden für Grundschüler mit Jägern des Hegerings Hittfeld bis zu naturkundlichen Führungen unter dem Motto „verstecken – entdecken“, „Leben im Bach“ oder „vom Getreide zum Brot“. Die Mühle biete breitgefächerte Möglichkeiten, Natur zu erleben. So könnten Kinder beispielsweise Instrumente aus Naturmaterialien bauen, die freilaufenden Hühnern auf dem Mühlengelände füttern, sich mit Tieren und ihren Haltungsbedingungen beschäftigen, das Tipi im Wald entdecken oder einfach auch nur spielen oder gar nichts tun. Die Wassermühle Karoxbostel habe „Strahlkraft, weit über die Gemeinde Seevetal und den Landkreis Harburg hinaus“. Nun sei die Wassermühle Karoxbostel als 60. anerkannter außerschulischer Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Land.
Nach der offiziellen Übergabe der Zertifizierungs-Urkunde ließ sich Ministerin Heiligenstadt von Emily Weede und der Bundestagsabgeordneten Svenja Stadler, die engagiertes Mitglied im Mühlenverein ist, durch alle Gebäude und über das gesamte Mühlen-Gelände führen. Anschließend gab es noch ein gemütliches Beisamensein und einen kleinen Imbiss.