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Zustand und Nutzung vor Beginn der Sanierungsarbeiten

Das Denkmal-Ensemble Wassermühle Karoxbostel wurde von dem letzten Eigentümer, August-Wilhelm Denecke, nach dem Tod seiner Mutter 1977 allein bewohnt und als landwirtschaftlicher Betrieb bis zu seinem Tod Ende 2011 bewirtschaftet. Die Mühle war bis Ende der 1970er Jahre teilweise in Betrieb. Die Sägerei war seit 70 Jahren nicht mehr betrieben worden. Die Gebäude verfielen in dieser Zeit zunehmend. Zahlreiche große Bäume und Sträucher überwucherten Teile des Denkmal-Ensembles. Eine umgestürzte Esche hatte die Sägerei unter sich begraben.

Um mit den Sanierungsmaßnahmen beginnen zu können, mussten 2012 zunächst zirka 280 Kubikmeter Unrat vom Hofgelände und rund 50 Kubikmeter Mist aus dem Haupthaus entfernt werden. Die Nordseite des Reetdachs des Haupthauses war stark beschädigt, so das Regen und Schnee eindringen konnten. Das Zwerchhaus war durch alle drei Geschosse eingebrochen. Das Mühlenobergeschoss und das Dach waren teilweise eingestürzt. In der Außenfassade klaffte ein großes Loch. Die tragenden Balken in der Mühle waren in allen Geschossen stark angegriffen und teilweise nicht mehr vorhanden, ebenso sah es mit den Fußböden in der Mühle aus.

Das Wasserrad war verfallen. Bei einem der drei Mahlgänge hatten Regen und Frost die Mühlsteine zerstört. Das Stauwehr und der Teichmönch waren nicht mehr funktionsfähig. Die Mühlentechnik war zwar größtenteils noch vorhanden, aber nicht mehr funktionsfähig.

Der Heuboden im Haupthaus war nicht mehr begehbar und zum Teil eingestürzt. Der Fußboden in der kleinen Stube war eingestürzt. Die Fußböden in der Müllerstube und den kleinen Stuben waren nur noch in Fragmenten vorhanden.

An der Straßenfront des Haupthauses waren fünf Fenster und zwei Pferdeklappen durch Glasbausteine ersetzt worden. Im Haus waren zahlreiche neue Kalksandsteinwände aufgemauert worden, diese hatten aber alle keine Funktion. Die Jauchegrube des Hauses war eingestürzt.

Das historische Hofpflaster vom Beginn des 19. Jahrhunderts war stark beschädigt und größtenteils mit einer dicken Humusschicht und darauf wurzelnden Bäumen bedeckt.

Die zwei Schornsteine des Hauses waren bis zum ersten Stock abgebrochen. Die Pfannensättel waren nicht mehr vorhanden. Deshalb konnte das Gebäude in den letzten 35 Jahren vor dem Tod des letzten Eigentümers nicht beheizt werden.

Die elektrische Anlage des Hauses, der Mühle und der Sägerei war nicht mehr funktionstüchtig oder gar nicht vorhanden. Die Fenster und Türen waren teilweise in einem sehr schlechten Zustand.

Im Haus waren keine funktionstüchtigen Sanitäranlagen vorhanden. Der Lehm- und Kalkputz im Haupthaus und in der Mühle war in vielen Räumen nicht mehr vorhanden, in anderen stark sanierungsbedürftig.

Der Fliesenfußboden in der Küche war von Ratten unterwühlt. Das Rohr der Wasserleitung aus dem Mühlenteich in die Küche war defekt, sodass Wasser ins Mauerwerk eindrang.

Die Sägerei war komplett eingestürzt; einzig das venezianische Sägegatter wurde von dem letzten Rest des Daches geschützt.